Halbjahres-Check

Halbjahres-Check: Stelle dir jetzt die richtigen Fragen, um deine Ziele zu reflektieren und mit gestärkter Selbstwirksamkeit in die zweite Jahreshälfte zu starten. Finde heraus, wie du Fortschritte misst, Hindernisse überwindest und mit kleinen Schritten dranzubleibst.


Warum eine Halbjahres-Reflexion wichtig ist

Eine strukturierte Bestandsaufnahme zur Jahresmitte wirkt wie ein leistungsstarker Reset-Knopf. Sie hilft dabei, das Erreichte wertzuschätzen, Lernfelder aufzudecken und die verbleibende Zeit bewusst zu nutzen. Studien zur Selbstwirksamkeit zeigen, dass Menschen mit einem klaren Lagebild eher bereit sind, Herausforderungen aktiv anzugehen – sie betrachten Misserfolge als Lernchance und steigern ihre Ausdauer und Zielstrebigkeit.

Durch ein Zwischenfazit zur Jahresmitte wird das eigene Kontrollgefühl gestärkt und die Motivation für die verbleibenden Monate maximiert.


Frage 1 – „Welche Primary Question treibt mich an?“
Was ist deine Leitfrage für dieses Jahr, die alle Entscheidungen bündelt. Frage dich: Was ist meine wichtigste Frage für das restliche Jahr?

Frage 2 – „Wie bewerte ich die 10 As meines Jahres?“
Brendon Burchards „10 A“-Framework liefert einen umfassenden Selbstcheck in zehn Schlüsselbereichen. Bewerte jeden Bereich von 1 (braucht Aufmerksamkeit) bis 10 (exzellent) und beantworte dazu folgende Fragen:

  1. Affirmation (Bestätigung)
    – Frage: „Welche positiven Glaubenssätze habe ich verinnerlicht, die mich täglich antreiben?“
  2. Ambition (Zielstrebigkeit)
    – Frage: „Wie leidenschaftlich verfolge ich meine wichtigsten Jahresziele?“
  3. Accomplishment (Erfolge)
    – Frage: „Welche drei großen Erfolge habe ich in den letzten sechs Monaten erzielt?“
  4. Allowance (Zulassen)
    – Frage: „Erlaube ich mir selbst Ruhepausen und Erholung, um nachhaltig leistungsfähig zu bleiben?“
  5. Appreciation (Wertschätzung)
    – Frage: „Wofür bin ich heute und in diesem Jahr besonders dankbar?“
  6. Authenticity (Authentizität)
    – Frage: „Wie echt zeige ich mich im Umgang mit Kollegen, Freunden und Familie?“
  7. Alchemy (Transformation)
    – Frage: „Welche Herausforderungen habe ich in Chancen verwandelt?“
  8. Alignment (Ausrichtung)
    – Frage: „Sind meine täglichen Aktivitäten mit meinen langfristigen Werten und Zielen im Einklang?“
  9. Advancement (Weiterentwicklung)
    – Frage: „Welche neuen Fähigkeiten oder Kenntnisse habe ich seit Jahresbeginn erlernt?“
  10. Authority (Autorität)
    – Frage: „Wie positioniere ich mich als Experte in meinem Fachgebiet oder Netzwerk?“

Diese „10 A’s“ geben dir ein schnelles, aber tiefgehendes Lagebild deiner persönlichen und beruflichen Entwicklung.

Frage 3 – „Welche drei Erfolge haben mein Gefühl von Selbstwirksamkeit am stärksten gestärkt?“
Mastery-Erlebnisse sind laut Albert Bandura der wichtigste Self‑Efficacy-Booster. Notiere, wann du dich besonders kompetent gefühlt hast und warum?

Frage 4 – „Was hat mich im ersten Halbjahr zurückgehalten und wie habe ich diese Hindernisse überwunden?“

Frage 5 – „Habe ich mich täglich gefragt: ‚Habe ich heute gelebt, geliebt und einen Unterschied gemacht?‘“
Ein einfacher Tages-Check fördert konstante Selbstreflexion und sorgt dafür, dass du sofort Kurskorrekturen vornehmen kannst.


Wissenschaftlicher Hintergrund

  • Selbstwirksamkeit (Self‑Efficacy):
    Nach Bandura beeinflusst das Vertrauen in die eigene Handlungskompetenz, ob wir Herausforderungen annehmen und wie lange wir durchhalten. Hohe Selbstwirksamkeit führt zu größerer Anstrengung und weniger Stress bei Rückschlägen.
  • Zielsetzungstheorie (Goal‑Setting):
    Locke & Latham zeigen, dass spezifische, herausfordernde Ziele und regelmäßiges Feedback die Leistung signifikant erhöhen. Präzise Teilziele steigern Fokus und Ausdauer.

4 Tipps für die zweite Jahreshälfte

  1. Micro‑Actions etablieren
    Setze auf kleine Gewohnheiten (Tiny Habits): Täglich 5 Minuten statt einer Stunde – für kontinuierliche Fortschritte und weniger Aufschieberitis.
  2. Regelmäßiges Review‑Ritual
    Plane feste Wochen‑ und Monats-Reviews ein. Dokumentiere Erfolge und Rückschläge im Journal, um deine Selbstwirksamkeit täglich zu stärken.
  3. Accountability‑Partner oder -Gruppe
    Verbundenheit erhöht die Verbindlichkeit. Tauscht euch wöchentlich über Fortschritte aus und gebt euch gegenseitig Impulse.
  4. Belohnungssystem für kleine Siege
    Feiere Micro-Wins: Jeder erreichte Teilschritt wird mit einer kleinen Belohnung markiert. Das schüttet Dopamin aus und hält die Motivation hoch.

Mit diesen Fragen, dem wissenschaftlichen Fundament zu Selbstwirksamkeit und Zielsetzung sowie den praxisnahen Tipps bist du optimal gerüstet für eine erfolgreiche zweite Jahreshälfte. Reflektiere bewusst, strukturiere zielgerichtet und bleibe mit kleinen Schritten dran – so erreichst du deine Jahresziele mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen.